Rezensionen Bewertungen

Rezensionen

Sie möchten gerne Ihr Feedback zu einem der Bücher abgeben und hier lesen? Über das Kontaktformular können Sie mir schreiben.

*****

Das Buch ist vielfältig, es geht nicht nur um Krieg, Gewalt, Hunger und Elend. Krankheiten, Aberglaube, alte Berufe und natürlich viel Historie finden ebenfalls Platz. Man bekommt einen guten Eindruck davon, wie der Dreißigjährige Krieg gewesen sein muss, und wie die ländliche Bevölkerung gelebt hat. Der Roman ist nicht komplett vorhersehbar und hält viele Überrschungen bereit.

Ich finde, es ist dem Autor gut gelungen, trotz vieler Szenen voller Gewalt komplett auf Voyeurismus zu verzichten. Man erfährt zwar von den Taten, diese werden aber nicht bis ins Detail geschildert. Man hat nicht das Gefühl, live dabei zu sein. Trotzdem würde ich den Roman ganz zart besaiteten Personen nicht empfehlen, auch sonst keinen Roman über diese Zeit, denn die Gräueltaten sind heute teilweise nicht mehr vorstellbar.

Was ebenfalls gut gelungen ist, ist der Verzicht auf Schwarz-Weiß-Vergleiche. Es herrschte immerhin Krieg, und nicht jeder, der Söldner wurde, tat dies weil er ein Sadist ist – es gab oft schlichtweg keine Alternative. Wenn das Dorf vernichtet wurde, die Familie getötet wurde und man nichts zu essen hatte, ging man eben zum Militär. . . wo man unter Umständen allerdings total abstumpfte, verrohte oder auch wahnsinnig wurde. Dennoch wurde das Töten und der Versuch zu überleben zum Alltag, weshalb auch die Zivilisten im Ernstfall zum Morden bereit waren.

Nun, für wen ist dieses Buch etwas? Wer einen Roman sucht, in dem eine Liebesgeschichte die Haupthandlung bildet, ist hier falsch. Zwar gibt es diese auch hier, dennoch ist das Hauptthema ein anderes. Auch wer nichts mit vielen Schilderungen über strategische, historische Abläufe anfangen kann, könnte das Buch phasenweise als anstrengend empfinden. Empfehlen würde ich es aber sowohl Frauen wie Männern, die an Geschichte interessert sind, wissen wollen, was in den verschiedenen Menschen vorging, wie sie gelebt und überlebt haben. Ein Super-Familienepos zu Zeiten des 30-jährigen Kriegs. Super spannend und einfallsreich, lebendig, ohne übliche Klischees.

https://ww.amazon.deSchmied-die-Marketendferin-ebook/dp/301BEESTZS

Das Buch besticht vor allem durch seine wundervollen Naturschilderungen, die mich an „Herr der Fliegen“ und teilweise sogar an Kafka „Das Schloss“ erinnerten. Die Provinzialitätsschiene könnte etwas kürzer sein, ist aber auch sehr gut recherchiert. Weiter so.

Hans Kosack aus Ellrich

Die Geschichte blieb offen am Ende – ein Grund, eine Fortsetzung zu schreiben, was aber gar nicht nötig wäre, da die Story ohnehin ziemlich reichhaltig war.
Das, was ich dabei vermisste, war, dass leider keine Karte vorzufinden war, ist Deutschland ja riesengroß. Andererseits gibt’s Romane, die haben eine Karte, und man fragt sich, warum, weil es ja weniger Erklärungen bedarf, wo sich das abspielt…
Die 800 Seiten erschlugen mich zuerst, weswegen ich das Buch auch inspizierte und überrascht feststellte, dass das Buch in 7 Kapitel aufgeteilt war, die ich dann vorab fein säuberlich mit einem farbigen Indexstreifen markierte.
Obwohl die Story samt Hintergrundinfos sehr reichhaltig war, so mutete mich lediglich „Helenas Rückkehr aus der Trance“ etwas hilflos, konstruiert an. Schön wäre es gewesen, diese Episode am Ende aufzuklären. Dass sie durch den Hammer – wie kann so eine zarte Person so ein Ding überhaupt stemmen?! – wieder zu sich kam, das kam mir etwas unwahrscheinlich vor bzw. als ein Alibi- oder eine Verlegenheitsübung, die eigentlich gar nicht nötig gewesen wäre.
Und das mit den Hexen: Hmm, erwartet hatte ich’s nicht, zugegeben. Und dieses Thema kam mir auch irgendwie schwerfällig in der Story daher.
Ach ja, das noch: Obwohl damals nur wenige Leute des Lesens mächtig waren, wunderte es mich – ich musste schmunzeln -, dass die Hauptpersonen alle so gradlinig, edel und intelligent daherkamen. Klar, der Autor muss dem Leser Personen vorsetzen, mit denen sich dieser identifizieren kann, aber trotzdem. Und Frowe, die Marketenderin, entpuppte sich nicht wie das Mannweib auf den ersten Seiten, sondern als klug und erfahren, sehr weiblich. Ein Buch, das zum Schwelgen neigt.“
[speedy208 auf histo-couch.de, 08.06.2017]

*****

Wer einen historischen Roman sucht, der leicht lesbar und dennoch auf seine Weise anspruchsvoll, weil fesselnd und interessant, ist, der macht mit „Der Schmied und die Marketenderin“ alles richtig! [welikebooks.de, 26.04.2016]

Was für eine kranke Seele muss der Buchautor haben. Vermutlich zu viel als Kriegsreporter erlebt. Das Buch „Der Schmied und die Marktenterin“ ist als Roman abnormal. Habe das Buch nach 80 Seiten zerrissen.

Hans Schoellhammer, 21.7.2017

*****

Mit seinem Roman „Der Schmied und die Marketenderin“ nimmt uns der Autor Ingo Linsel mit in die bäuerliche Welt des Dreißigjährigen Krieges und zeigt brutal und schonungslos die Auswirkungen dieses Krieges auf die bäuerliche Welt dieser Zeit. Die Bevölkerung wird ausgepresst und muss bluten für die Versorgung der Truppen. Diese erpressen mit brutaler Gewalt ihr vermeintliches Recht und rauben der Bevölkerung die Daseinsgrundlage. Zusammen mit der Familie des Schmiedes Tönges und der Marketenderin Frowe erlebt der Leser die damalige Welt. Frowe will sesshaft werden und will sich dies mit Hilfe des Schmiedes ermöglichen. Sie hat Pläne für Friedenszeiten und reißt die Familie des Schmiedes mit ihren Plänen mit.

Der Autor schildert die Ereignisse in gut lesbarem Stil und mitreißender Art. Die Bilder, die er dem Leser vor Augen führt, sind teilweise sehr brutal und zeigen den furchtbaren Alltag dieser Zeit. Dabei blitzt aber immer wieder der unerschütterliche Lebenswille der Protagonisten durch, und ich habe bis zum Schluss mit den Charakteren mitgezittert, wer nun überlebt und wie die Geschichte letztendlich ausgeht.
[manu63 auf histo-couch.de, 27.03.2016]

*****

Gnadenlos und ohne Zurückhaltung wird über das kleine Herrmannsacker bei Nordhausen im Dreißigjährigen Krieg berichtet. Doch die liebevollen Hauptfiguren wachsen dem Leser schnell ans Herz. Zusammen kämpft man sich mit ihnen durch die barbarische Zeit und fiebert Seite für Seite mit. Im Übrigen gibt es Herrmannsacker wirklich! Und auch eine alte Schmiede existiert noch, ebenso wie Reste der Ebersburg im Harz. Ein Besuch lohnt sich. [Ulrike Dochow, 27.02.2016]

>>> Rezensionen auf lovelybooks

>>> Rezensionen auf amazon